Alexander Peer – „Herr, erbarme dich meiner!”. Leo Perutz. Leben und Werk
So viele Dissertationen und Publikationen zu Perutz mittlerweile auch schon geschrieben wurden, eine Werkeinführung ist bis dato noch nicht publiziert. Diese Lücke versucht der Band „Herr, erbarme dich meiner!” zu schließen. In Anlehnung an einen Novellentitel Perutz’ stellt der Band alle Prosaarbeiten prägnant vor und liefert großteils werkimmanente Interpretationen, die versehen mit ausgewählten Verweisen auf die Sekundärliteratur zur eigenständigen Beschäftigung mit dem Autor animieren sollen.
Ein kurzer biografischer Abriss, eine Dokumentation der Wiederentdeckung des in die Ecke gerollten 'Äpfelchens’, ein Versuch Perutz „politische Haltung” zu dokumentieren und schließlich eine anschauliche Darstellung ausgewählter wichtiger Personen um Leo Perutz machen den Band zu einem hilfreichen Führer durch das Perutz-Reich.
1957 ist Leo Perutz in Bad Ischl gestorben, wenige Wochen nachdem er seinen letzten Roman „Der Judas des Leonardo” abgeschlossen hat. In den 20er Jahren von Millionen gelesen, musste der jüdische Autor durch die Machtergreifung der Nazis das Schicksal des ungelesenen Schriftstellers kennenlernen.
Mit Polemik begegnete er zeitlebens seinen Zeitgenossen, mit Polemik versucht er sein eigenes Schicksal zu bestehen: „Ich schreibe meine Bücher mit der gleichen Plage und dem gleichen Vergnügen wie vorher, vermutlich für meinen Schreibtisch, der sich als mein verständnisvollster Verleger erwiesen hat.“ So Leo Perutz 1941 im Exil in Palästina in einem Brief an Alma Mahler-Werfel. Jahre später, 1949, prophezeit Perutz, dass „meine Auferstehung in 40 Jahren umso sicherer sein wird”.
In den 80er Jahren schließlich trifft die Vorhersage von Leo Perutz ein, Neuauflagen und Verfilmungen machen viele mit dem Werk bekannt. Endlich bringt auch die Literaturwissenschaft den literarischen Arbeiten des Autors jene Aufmerksamkeit entgegen, die diese verdienen.
Der Erzähler Leo Perutz, dessen Texte schwerer zu „katalogisieren” sind als man nach dem ersten Blick meinen könnte, hat seine Person stets in den Hintergrund gestellt. Wahlweise teilte man die Romane dem historischen Genre, der phantastischen Literatur, der Detektiv- oder Krimistory zu. All diese Etiketten lösen sich freilich viel zu leicht von den Büchern, wenn man sie genauer liest. Fazit: Leo Perutz kombiniert durchaus populäre Genres der Literatur und besetzt diese neu. źródło opisu: http://www.peerfact.at/perutz.htm
- Wydawnictwo:
- Edition Art & Science
- ISBN:
- 978-3-902157-24-9
- liczba stron:
- 198
- kategoria:
- językoznawstwo, nauka o literaturze
- język:
- niemiecki